Der Ratssaal an der Marktgasse bildet seit mehr als hundert Jahren den Mittelpunkt der politischen Debatten in der Stadt Winterthur. Bereits 1895 tagte dort erstmals das mit der neuen Gemeindeordnung eingeführte Parlament. Nach der Eingemeindung von 1922 wurde dieses als Grosser Gemeinderat bezeichnet und 2022 in Stadtparlament umbenannt. Zwischen 1968 und 1970 baute die Stadt den Ratssaal nach Plänen des damaligen Stadtbaumeisters Karl Keller um. Der Raum erhielt unter anderem eine Decke aus Eichenholzpaneelen und eine neue Möblierung. Nach fünfzig Jahren Nutzung genügte die Ausstattung den Anforderungen des heutigen Parlamentsbetriebs nicht mehr. Eine Erneuerung von Technik, Oberflächen und Möblierung war nötig. Da sich das Gebäude im überkommunalen Inventar der schützenswerten Bauten befindet, erfolgten alle Arbeiten in enger Abstimmung mit der kantonalen Denkmalpflege.
So blieben etwa die Decke aus den 1960er-Jahren sowie das Wandbild von Emil Häfelin integral erhalten. Die zahlreichen Podeste hingegen wurden entfernt und ein neuer Boden eingebaut, in dessen Hohlraum die Verkabelung für die Saaltechnik Platz findet. Diese umfasst eine elektronische Abstimmungsanlage, Mikrofone und Lautsprecher, einen Beamer sowie Kameras für die Videoübertragung. Schmale Lichtbänder ergänzen die bestehenden, auf LED-Technik umgerüsteten, Deckenleuchten und ermöglichen eine gute Ausleuchtung. Für einen störungsfreien Betrieb wurde die Möblierung neu angeordnet. Die neuen, teilweise leicht geschwungenen Tische für das Parlament sind nun U-förmig zur Fensterfront an der Marktgasse hin ausgerichtet. Mit ihrer schwarzen Farbe bilden sie einen klaren Kontrast zur bestehenden Eichenholzdecke sowie zum neuen Parkett und dem neuen Brusttäfer – beide ebenfalls in Eichenholz ausgeführt. Die Verwendung derselben Holzart bindet alte sowie neue Bauteile optisch elegant zusammen und verleiht dem Saal einen zu seiner Funktion passenden würdigen Charakter.
Winterthur Dättnau
Dättnau ist geprägt von kleinteiligen Einfamilienhausstrukturen, welche an eine Gartenstadt erinnern. Ausserdem gibt es diverse Projektentwicklungen, insbesondere für Wohnbauten mit verschiedenen Massstäben, welche das Wachstum und die Wichtigkeit des Standorts Dättnau fördern. Die angrenzenden Baufelder wurden mit bis zu 5-geschossigen Baukörpern projektiert. Das Baufeld 4 soll mit einem Ensemble von 2- bis 3-geschossigen Bauten geplant werden. Auf eine partielle 4-Geschossigkeit wurde verzichtet, so wird die Eigenständigkeit gegenüber den bestehenden Neubauten akzentuiert. Die neue Siedlung wird als Bindeglied zwischen der freien Natur und dem Siedlungsraum verstanden.
Das Baufeld 4 liegt als Insel im grünen Landschafts- und Freiraum und profitiert entsprechend von allseitig umlaufendem Grünraum. Am dicht bewaldeten Hangfuss, west- und nordseitig begrenzt durch den Dättnauerbach und natürlich eingebettet in die Topografie, reagiert die Bebauungsstruktur indem sie sich dem neuen Freiraum unterordnet und die Höhenentwicklung begrenzt.
Dichte und Mächtigkeit des angrenzenden, bestehenden Waldes wurden auf das zu bebauende Grundstück übertragen. In der vereinfachten grafischen Darstellung hat dies zu einem Muster aus verschieden grossen Bäumen geführt. Es wurde die Annahme getroffen, dass wenn in einer bestehenden Baumstruktur eine Siedlung gebaut wird, auf die wertvollsten Bäume Rücksicht genommen wird und die Siedlungsstruktur sich diesen „Baumkönigen“ unterordnet. Dies führt automatisch zu einer organischen Siedlungsstruktur mit unterschiedlich grossen Freiräumen, je nachdem, ob einer der Bäume alleinsteht oder zusammen mit anderen eine Gruppe bildet.
Dieser ortsbaulichen Zufälligkeit wurde mit einem Regelwerk begegnet, welches trotz dieser organischen Form der Baukörper, eine durchgängig hohe Aussenraum- und Wohnqualität sicherstellen soll und auch der geforderten sozialen Interaktion Rechnung trägt. Regeln führen zu Wiederholungen und diese wiederum führen zu einer Standardisierung mit entsprechenden Vorteilen.
Schaffhausen
3. Preis
Die Aufgabenstellung bietet die Chance, in der attraktiven, aber sehr heterogenen Siedlungsstruktur einen Ort zu schaffen, der identitätsstiftend dem ganzen Quartier einen Mehrwert bringt. Ein biodiverser Raum mit Nutzungen für das Gemeinwohl, ergänzt mit preiswerten Wohnungen, welche unmittelbar von diesem Ort partizipieren können.
Das Grundstück soll als einladender Parkraum wahrgenommen werden. Augenfällig, als Erweiterung im Strassenraum und mit einem Wegnetz in das Quartier. Das Quartierzentrum soll als gemeinschaftlicher Ort das Herz im Quartier bilden und eine Quartierinfrastruktur bereitstellen, die zur Identifizierung und Aneignung einlädt.
Es sind zwei Baukörper geplant. Zum einen das Quartierzentrum als ‚Mitte‘ im Quartier, welches in seiner Lage und Erscheinung adressbildend, identitätsstiftend und einladend wirkt. Gewohnt wird in einem zweiten Baukörper, auf der strassenabgewandten Seite und nach Süden orientiert. Die zwei Baukörper haben bewusst zwei verschiedene architektonische Erscheinungen. Das Quartierzentrum soll als Leuchtturm wahrgenommen werden, der Wohnbau als quartierergänzender Bau und nicht primär als Bestandteil des Zentrums. Es sind die Erschliessung und Bezüge, die das Ganze auf Ebene der Nutzung zu einem Gesamten werden lassen. Die gemeinschaftlichen Nutzungen sind mehrheitlich im Quartierzentrum untergebracht und stehen dem ganzen Quartier zur Verfügung.
Städtebaulich und volumetrisch vermitteln die Bauten im Quartier und vereinen dieses durch Aufnahme der verschiedenen Gebäudefluchten und Volumetrien.
Winterthur
Die spezielle Grundstücksform erzeugt eine besondere Grundrissform. Ein dreiarmiges Windrad, welches in den Hauptgeschossen - erschlossen durch ein zentrales Treppenhaus - sechs Wohnungen mit jeweils dreiseitiger Ausrichtung sowie zwei Dachgeschosswohnungen ermöglicht. Die Form bricht das Volumen auf den örtlichen Massstab. Die einzelnen Arme entsprechen in ihren Abmessungen den umliegenden Gebäuden. Der Grünraum bleibt grosszügig erhalten und die Abstellplätze wurden unterirdisch angeordnet.
Das Mehrfamilienhaus ist als Holzhybrid geplant und umgesetzt. Im Gebäudeinnern sind die tragenden Holzwände und Holzdecken sichtbar belassen, bei den Vorsatzschalen für die Installationen wurde die Verkleidung tapeziert und gestrichen. Die Schreinerarbeiten sind in Seekiefersperrholz ausgeführt - silbern gestrichen wie die Fichtenfassade aussen.
Elektroplanung: puk Winterthur
Haustechnikplanung: SWT Frauenfeld
Bauphysik: BAKUS Zürich
Landschaftsarchitektur: SIMA/BREER Winterthur
Kunst am Bau: Marco Wyss Winterthur
Winterthur Ohringen
Wandelbare Arbeitswelt
Nach erfolgreichem Planerwahlverfahren 2019, durften wir auf dem rund 4‘500 m2 grossen Grundstück im Gewerbegebiet Asp in Winterthur-Ohringen, einen Büroneubau planen, der primär durch die Firma Netcloud AG und deren Tochterfirma uniQconsulting genutzt wird. Im Hinblick auf das schnelle Wachstum der Hauptnutzerin, war ein flexibel nutzbares Gebäude, mit unterschiedlichen Qualitäten gesucht. Entstanden ist ein, mit 3 Lichthöfen durchsetztes Gebäude, mit zwei Untergeschossen und drei Geschossen über Terrain, welches das Grundstück nahezu maximal ausnützt und bei Vollbesetzung von bis zu 350 MitarbeiterInnen genutzt werden kann. Differenzierte Raumqualitäten bieten viel Platz für fixe und shared Arbeitsplätze, Produktion, Besprechungen, konzentriertes Arbeiten, Sicherheitsbereiche, individuelle Rückzugsmöglichkeiten und Veranstaltungen für bis zu 200 Personen. Die offene Raumstruktur bietet größtmögliche Flexibilität für Anpassungen an zukünftige Arbeitsformen.
Robust nachhaltig
Die beiden Untergeschosse und die beiden Treppenhaustürmen sind in konventioneller Massivbauweise erstellt. Über Terrain ist die Struktur komplett in Holz ausgeführt. Holzstützen mit 8-Meter Raster, ausgefacht mit Mauerwerk als Speichermasse und Holzkassettendecken mit loser Schüttung als Schallschutz, respektive Wärmedämmung, lassen sich beim Gebäuderückbau ebenso problemlos sortenrein trennen wie die hinterlüftete, mineralisch gedämmte Metallfassade. Auf Klebstoffe wurde wo möglich verzichtet, die Fassadenmontage erfolgt mit mechanischen Befestigungen. Heizung, Warmwassererzeugung und Kühlung im Sommer erfolgen mit 28 Erdsonden. Das Dach ist grossflächig mit eine PV-Anlage belegt.
Von der Analyse bis zum eingerichteten Arbeitsplatz
Von der Bedürfnisformulierung, über die Ausführung, bis hin zur Farbgebung, Ausstattung, inklusive Mobiliar und Textilien, durften wir das Projekt in den letzten 4 Jahren im Team zusammen mit Dürsteler Bauplaner (duersteler.ch), Heinrich Landschaftsarchitekten (h-la.ch), SWT Gebäudetechnik (swt-gebaeudetechnik.ch), IBG Graf AG (ibg.ch) und JSB Ingenieure (sjb.ch) begleiten und umsetzen.
Holzbauingenieuer:
Elektroplanung:
Haustechnikplanung:
Bauphysik:
Landschaftsarchitektur:
Wallisellen
Das Atelierhaus ist in einen zweigeschossigen Hauptbau zur Strasse und einen überhohen Wohnraum nach Süden gegliedert. In der Vertikalen in einen transparenten Sockel im Erdgeschoss, mit raumhaltigen Dächern.
Die „Brandmauer“ auf der neuen Parzellengrenze wird als massive Mauer ausgebildet, auf welcher die „Dächer“ aufliegen. Das Erdgeschoss ist in Beton / Glas und Metall gehalten, die raumhaltigen Dächer als hinterlüftete Fassaden aus Metall, reflektierend in die Umgebung / Natur eingebettet.
Winterthur
Ein Werkhof in der Quartiererhaltungszone
Der Neubau in der Quartiererhaltungszone vermittelt zwischen Gewerbe, Bahnlinie und Wohnquartier, eingebetet in ein Werkareal, welches wir zusammen mit SIMA I BREER Landschaftsarchitektur gesamtheitlich bearbeiten durften.
Reduktion und Dauerhaftigkeit
Das Gebäude ist ein enggeschnittenes Kleid für die vorgegebene Nutzung, durch seine Rasterbauweise in Zukunft aber auch wandelbar. Es dient als Schallschutzwand zum Quartier, hat ein innovatives Kraftwerk auf dem Dach und ist so konstruiert, dass sämtliche Verbindungen und Installationen dauerhaft zugänglich sind und unterhalten werden können – und irgendwann ein sortenreiner Rückbau möglich sein wird.
Elektroplanung: IBG Energeeing AG Winterthur
Haustechnikplanung: Planelement GmbH Winterthur
Bauphysik: BWS Bauphysik AG Winterthur
Landschaftsarchitektur: SIMA I BREER Winterthur
Urdorf
"Wohnen im Waldrand": unser Beitrag beim Studienauftrag "Blickpunkt Station Urdorf".
Zusammen mit dem Siegerprojekt haben wir es unter die letzten beiden Teams bis in die Schlussrunde geschafft...
Der Entwurf reagiert auf die örtlichen Qualitäten. Die Gebäude sind so ausgerichtet, dass sämtliche Wohnungen von Ausblick, Sonne und Wald partizipieren, dies unter Wahrung der jeweiligen Privatsphäre. Die Wohnungen sind von innen heraus entwickelt und reagieren durchgehend auf die äusseren Qualitäten. Der Wald kann sich mit den Jahren in die Siedlung ausdehnen – es entsteht ein Wohnen im Wald, mit all seinen positiven klimatischen und sinnlichen Eigenschaften.
Der Freiraum der Siedlung ist sowohl Garten, Freizeitbereich als auch Erschliessung – ein Waldboden als Begegnungszone nimmt die bestehende Topografie auf und schliess selbstverständlich an die Gebäude an.
Die Siedlung besticht durch die hochwertige Grundrissformation. Die Wohnungen sind ähnlich wie Reihenhäuser von Aussen durch eigene Eingänge erschlossen – entweder direkt vom Erdgeschossniveau oder ab der Dachterrasse – und verlaufen über mehrere Niveaus in die Höhe. Überhohe, helle Räume mit viel Aussenbezug prägen den Charakter der Wohnungen. Ausblicke in verschiedene Himmelsrichtungen und aus unterschiedlichen Höhen werden dadurch ermöglicht. Attraktive Aussenräume mit Privatsphäre ergänzen die Wohnungen.
Wir freuen uns über den Zuschlag und die Weiterarbeit!
Hier gehts zum Projekt.→
Walser Zumbrunn Wäckerli Architektur GmbH
Untere Vogelsangstrasse 11A
8400 Winterthur
Bye Bye liebe Nadja und Danke für 17 Jahre Herzblut für all die vielen Projekte. Du wirst dem ganzen Team fehlen - wir freuen uns aber für dich und wünschen dir alles Gute beim Umsetzen deiner Zukunftspläne.
Zusammen mit dem Siegerprojekt haben wir es unter die letzten beiden Teams bis in die Schlussrunde geschafft...
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