Der bestehende Gemeinschaftsraum liegt zentral in der Siedlung und ist verbindendes Element zwischen den beiden Innenhöfen. Die Lage und die räumliche Überhöhe hatten Qualitäten, jedoch war der Ausbau eher spröde und der Raum verkam als Durchgangszone.
Mit gezielten Eingriffen wurde eine multifunktionale Nutzbarkeit mit angenehmer Aufenthaltsqualität geschaffen.
Haupteingriff war der Einbau einer Galerie, auf welcher zusätzliche Nutzfläche entstand und unter welcher eine Küche / Bar eingebaut wurde. Der Raum wurde in der horizontalen und vertikalen zoniert, mit offenen und privateren Bereichen. Rohe, natürliche Materialien, warme Farben, akzentuiertes Licht, Textilien und schönes zeitloses Mobiliar geben dem Raum eine angenehme Grundstimmung – egal ob alleine, mit den Nachbarn oder bei einem grossen Siedlungsfest.
Winterthur
Die spezielle Grundstücksform erzeugt eine besondere Grundrissform. Ein dreiarmiges Windrad, welches in den Hauptgeschossen - erschlossen durch ein zentrales Treppenhaus - sechs Wohnungen mit jeweils dreiseitiger Ausrichtung sowie zwei Dachgeschosswohnungen ermöglicht. Die Form bricht das Volumen auf den örtlichen Massstab. Die einzelnen Arme entsprechen in ihren Abmessungen den umliegenden Gebäuden. Der Grünraum bleibt grosszügig erhalten und die Abstellplätze wurden unterirdisch angeordnet.
Das Mehrfamilienhaus ist als Holzhybrid geplant und umgesetzt. Im Gebäudeinnern sind die tragenden Holzwände und Holzdecken sichtbar belassen, bei den Vorsatzschalen für die Installationen wurde die Verkleidung tapeziert und gestrichen. Die Schreinerarbeiten sind in Seekiefersperrholz ausgeführt - silbern gestrichen wie die Fichtenfassade aussen.
Elektroplanung: puk Winterthur
Haustechnikplanung: SWT Frauenfeld
Bauphysik: BAKUS Zürich
Landschaftsarchitektur: SIMA/BREER Winterthur
Kunst am Bau: Marco Wyss Winterthur
Winterthur Ohringen
Wandelbare Arbeitswelt
Nach erfolgreichem Planerwahlverfahren 2019, durften wir auf dem rund 4‘500 m2 grossen Grundstück im Gewerbegebiet Asp in Winterthur-Ohringen, einen Büroneubau planen, der primär durch die Firma Netcloud AG und deren Tochterfirma uniQconsulting genutzt wird. Im Hinblick auf das schnelle Wachstum der Hauptnutzerin, war ein flexibel nutzbares Gebäude, mit unterschiedlichen Qualitäten gesucht. Entstanden ist ein, mit 3 Lichthöfen durchsetztes Gebäude, mit zwei Untergeschossen und drei Geschossen über Terrain, welches das Grundstück nahezu maximal ausnützt und bei Vollbesetzung von bis zu 350 MitarbeiterInnen genutzt werden kann. Differenzierte Raumqualitäten bieten viel Platz für fixe und shared Arbeitsplätze, Produktion, Besprechungen, konzentriertes Arbeiten, Sicherheitsbereiche, individuelle Rückzugsmöglichkeiten und Veranstaltungen für bis zu 200 Personen. Die offene Raumstruktur bietet größtmögliche Flexibilität für Anpassungen an zukünftige Arbeitsformen.
Robust nachhaltig
Die beiden Untergeschosse und die beiden Treppenhaustürmen sind in konventioneller Massivbauweise erstellt. Über Terrain ist die Struktur komplett in Holz ausgeführt. Holzstützen mit 8-Meter Raster, ausgefacht mit Mauerwerk als Speichermasse und Holzkassettendecken mit loser Schüttung als Schallschutz, respektive Wärmedämmung, lassen sich beim Gebäuderückbau ebenso problemlos sortenrein trennen wie die hinterlüftete, mineralisch gedämmte Metallfassade. Auf Klebstoffe wurde wo möglich verzichtet, die Fassadenmontage erfolgt mit mechanischen Befestigungen. Heizung, Warmwassererzeugung und Kühlung im Sommer erfolgen mit 28 Erdsonden. Das Dach ist grossflächig mit eine PV-Anlage belegt.
Von der Analyse bis zum eingerichteten Arbeitsplatz
Von der Bedürfnisformulierung, über die Ausführung, bis hin zur Farbgebung, Ausstattung, inklusive Mobiliar und Textilien, durften wir das Projekt in den letzten 4 Jahren im Team zusammen mit Dürsteler Bauplaner (duersteler.ch), Heinrich Landschaftsarchitekten (h-la.ch), SWT Gebäudetechnik (swt-gebaeudetechnik.ch), IBG Graf AG (ibg.ch) und JSB Ingenieure (sjb.ch) begleiten und umsetzen.
Holzbauingenieuer:
Elektroplanung:
Haustechnikplanung:
Bauphysik:
Landschaftsarchitektur:
Winterthur
Das Baudenkmal wurde im Auftrag der Johann Jacob Rieter-Stiftung und in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege Stadt Winterthur sorgsam renoviert.
Entstanden ist ein attraktives Tagungszentrum für Events und Meetings samt Gastro-Infrastruktur. Dieses zeichnet sich durch eine hohe Dichte an Kunst aus, die Stiftung präsentiert in fast allen Räumen Kunstwerke aus ihrer Sammlung.
Die alte Mühle stellt den letzten baulichen Zeugen des 1233 gegründeten Dominikanerinnen-Kloster Töss dar. Aufgrund der ausserordentlichen Stattlichkeit des Mühlegebäudes, wurde diese mutmasslich zu Zeiten des florierenden Klosters, Anfangs des 16. Jahrhunderts erstellt.
Die historische Klostermühle wird durch die Landschaftsarchitektur im veränderten Arealkontext und den flussnahen Freiraum eingebunden, als ‚Zeitinsel‘ stärker in Ort und Geschichte verankert und verhält sich eigenständig gegenüber dem wandelnden Industrieareal.
Der Eingangsplatz wurde von nachträglichen Terrainaufschüttungen befreit, der alte Vorplatz konnte teilweise rekonstruiert werden und das Gebäude wird wieder ebenerdig betreten.
Im Erdgeschoss wurde ein Durchgang zur Tösswiese mit neuem Ausgang geschaffen. Dies war neben dem
Lifteinbau der grösste Eingriff in die Gebäudestruktur. Neu beherbergt das Gebäude im 1. Obergeschoss einen Mehrzwecksaal für 99 Besucher mit Küche und Infrastuktur für Veranstaltungen, im 2. Obergeschoss Seminar und Besprechungsräume und im 3. Obergeschoss das Kunstlager der Stiftung.
Die Oberflächen wurden sanft erneuert und wo möglich erhalten. Die Fenster wurden anhand historischer Bilder rekonstruiert. Toiletten und Küchen mussten neu eingebaut werden. Der Ersatz der Wärmeerzeugung erfolgte durch eine Holzpelletsheizung.
Neu soll das Gebäude als Begegnungs- und Schulungszentrum durch den Rieter-Campus und auch von der Öffentlichkeit genutzt werden können.
Winterthur
Ein Werkhof in der Quartiererhaltungszone
Der Neubau in der Quartiererhaltungszone vermittelt zwischen Gewerbe, Bahnlinie und Wohnquartier, eingebetet in ein Werkareal, welches wir zusammen mit SIMA I BREER Landschaftsarchitektur gesamtheitlich bearbeiten durften.
Reduktion und Dauerhaftigkeit
Das Gebäude ist ein enggeschnittenes Kleid für die vorgegebene Nutzung, durch seine Rasterbauweise in Zukunft aber auch wandelbar. Es dient als Schallschutzwand zum Quartier, hat ein innovatives Kraftwerk auf dem Dach und ist so konstruiert, dass sämtliche Verbindungen und Installationen dauerhaft zugänglich sind und unterhalten werden können – und irgendwann ein sortenreiner Rückbau möglich sein wird.
Elektroplanung: IBG Energeeing AG Winterthur
Haustechnikplanung: Planelement GmbH Winterthur
Bauphysik: BWS Bauphysik AG Winterthur
Landschaftsarchitektur: SIMA I BREER Winterthur
Diessenhofen
Pünktlich zum 500-jährigen Bestehen wurde das Vordere Amtshaus in Diessenhofen umfassend saniert und Instand gestellt. Entstanden sind 9 Wohnungen, welche sich entlang des ursprünglichen Handelsweges aufspannen und diesen erlebbar machen. Gewohnt wird in den historischen Handels- und Lagerräumen. Die Sanierung des als «besonders wertvoll» eingestuften Schutzobjektes bot die Chance, das teilweise gestörte Erscheinungsbild zu berichtigen und zeitgemässes Wohnen im Baudenkmal zu ermöglichen.
Das Domkapitel Konstanz liess das Amtshaus zwischen 1518-1523 erbauen. Die Stadt bewilligte damals ausnahmsweise einen Neubau ausserhalb der Stadtmauer, unmittelbar am Rhein, mit einem grossem Tordurchbruch durch die Wehrmauer. So konnten die mit Schiffen angelieferten Waren direkt vom Rhein in die Keller des Amtshauses und von dort über eine interne Erschliessung in die Altstadt transportiert werden. Von Umbau- und Renovationsarbeiten zwischen 1731-1750 zeugt eine barocke Innenausstattung mit Holztreppe, Stuckdecken, bemalten Täfer- und Felderdecken sowie einem schwarz glasierten Kachelofen. Nachdem das Gebäude um 1800 in Privatbesitz kam, betrieb die Familie Toggenburger hier zwischen 1813-1880 eine Stofffärberei und -druckerei. Nach Aufgabe des Färbereigewerbes in den 1880er Jahren diente es als Wohnhaus und erfuhr im Laufe der Zeit diverse strukturelle und formale Verunklärungen.
So reduziert wie das Gebäude von Aussen in Erscheinung tritt, so üppig und dicht ist die Themenvielfalt im Gebäudeinnern. Der grosszügig dimensionierte „Handelsweg“ vom Rheinniveau bis zum Zugang zur Altstadt auf der Stadtmauer im 3. Obergeschoss wurde im Rahmen der Sanierung freigespielt und die ursprüngliche Wegführung wieder hergestellt. Er ist zentrales Element, mit groben Stuckdecken, einem Beichtstuhl und einer prägnanten Treppenanlage mit grosszügigen Vorzonen. Entlang dieser Erschliessung sind heute die einzelnen Wohnungen erschlossen.
Gewohnt wird in den historischen Lager und Handelsräumen, überhoch, teilweise üppig bis prunkvoll ausstaffiert mit Stuckdecken, Wand- und Deckenmalereien und grossformatigen Holzböden. Jede Wohnung ist anders und auf die historischen Gegebenheiten abgestimmt – die Geschichte allgegenwärtig. Aus den Wohnungen hat man traumhafte Ausblicke auf Rhein, Rheinbrücke oder in die Altstadt. Der Übergang von der Erschliessungszone zu den Wohnungen ist so ausformuliert, dass Sicht- und Lichtbezüge entstehen und als Begegnungszone zum erweiterten Wohnraum wird.
Durch Rückbau diverser Verunklärungen und notwendigen statischen Massnahmen wurde das Gebäude partiell in den Rohbau zurückgeführt.
Die darauffolgenden baulichen Eingriffe sind durchgängig auf den Bestand abgestimmt: teilweise als Reparatur in Form einer Restauration, Ergänzungen mit Materialien aus dem Bauteilarchiv oder Erneuerungen analog dem Bestand. Neue Elemente wie die inneren Verglasungen, die Küchen mit Buffets oder die neuen Badezimmer ergänzen den Bestand additiv. Die Materialisierung und Farbgebung orientiert sich entsprechend dem Ursprung an einer klösterlichen Architektur.
Winterthur
Die bestehenden beiden Wohneinheiten Hardau 30 und 32 wurden saniert und im rückwärtigen Bereich um ungefähr das gleiche Volumen erweitert. Die Aufgabenstellung ermöglichte eine gesamtheitliche Betrachtung über zwei Einheiten - eine Chance zur Wahrung der prägenden Siedlungsstruktur in Richtung Landschaftsraum.
Die Siedlung Hardau wurde zwischen 1942 und 1946 gebaut und gehört zum Hauptwerk des Winterthurer Architekten Franz Scheibler und umfasst 82 Wohneinheiten mit drei verschiedenen Haustypen. Die Lage der Siedlung oblag nicht städtebaulichen Kriterien, sondern ergab sich aus dem kiesigen Untergrund, welcher sich nicht für die landwirtschaftliche Nutzung eignete. Die Gebäude sind in einem Raster entlang der Erschliessungsstrasse angeordnet, mit Schopfbauten verbunden und bilden so eine ruhige, eher geschlossene Strassenfassade. Im rückwärtigen Bereich verfügt jedes Siedlerhaus über einen grosszügigen Pflanzgarten, wodurch sich die Siedlung zum Landschaftsraum öffnet.
Die Siedlung ist kein Inventarobjekt. Der Erhalt der prägenden Siedlungsstruktur, der schonende Umgang mit Dachflächen und Vorgärten wie auch die Möglichkeit baulicher Erweiterungen sind in einem Gestaltungsplan festgesetzt.
Der öffentlich Gestaltungsplan von 2015 ermöglicht eine räumliche Erweiterung in den rückwärtigen Grünraum. Die vorgegebene Mantellinie schliesst im Traufbereich jedoch unsensibel an die bestehenden Bauten an.
Durch das Verlassen der gegebenen Geschossigkeit und Einführen eines Split-Levels ab den bestehenden Treppenzwischenpodesten, wurde die Geschossigkeit so verändert, dass ein respektvoller Anschluss unterhalb der Traufe des Bestandes möglich war.
Durch die Erweiterung wurde die ursprüngliche Nordfassade zur Innenwand. Die früheren Aussenfenster werden zu internen Blickbezügen und Verbindungen zwischen Bestand und Neubau.
Die Struktur des Bestandes wurde mehrheitlich in seiner kleinteiligen Struktur belassen. Der Anbau hingegen - geprägt durch einen überhohen Essraum, einer offenen Galerie und interner Verglasung zum Zimmer im Erdgeschoss - wurde zu einer durchlässigen, offenen Wohnlandschaft. Bestand und Neu profitieren durch differenzierte Verbindungen und Sichtbezüge voneinander. Unterstützt wird dies mit einer durchgängigen Materialisierung, welche jedoch verschiedene Strukturen und Bereiche differenziert behandelt und auszeichnet.
Der Anbau ist bewusst in Sockel und Aufbau gegliedert, um das Gebäudevolumen möglichst klein erscheinen zu lassen. Im Innenraum wird diese Struktur übernommen und hat dort die genau gegenteilige Wirkung, dass die Überhöhe der Räume speziell ausgezeichnet wird.
Winterthur
Grosse Freude!
Am Samstag, 6. April 2024 hat die Bevölkerung zwischen 11.00 und 17.00 Uhr die Möglichkeit, das Gebäude zu besichtigen. Das neue Tagungszentrum zeichnet sich übrigens durch eine hohe Dichte an Kunst aus, denn die Stiftung präsentiert in fast allen Räume Kunstwerke aus ihrer Sammlung. Wir freuen uns über deinen / Ihren Besuch!→
Am Samstag, 27. Januar 2024 hat die Bevölkerung zwischen 10.00 und 14.00 Uhr die Möglichkeit, den renovierten Parlamentssaal zu besichtigen. Wir freuen uns über deinen / Ihren Besuch!→