Das neue Gesundheitszentrum bietet die Chance, in einem zwar attraktiven, doch sehr heterogenen Umfeld einen identitätsstiftenden Ort zu schaffen, der dem ganzen Quartier einen Mehrwert bringt. Vielfältige Nutzungen für das Gemeinwohl werden ergänzt mit preiswertem Wohnraum für ältere Menschen und mit einem attraktiven Pflegeangebot.
In einer gemeinschaftlichen Umgebung, in der man vielleicht schon einen Teil seines Lebens verbracht hat, lässt sich hier der Lebensabend verbringen. Es ist ein Ort, an dem man alles unter einem Dach findet und die Gewissheit hat, in diesen Räumen selbstbestimmt und sicher alt werden zu können. Bei einem Umzug im Quartier bleiben die gewohnten Freiheiten und Vorzüge erhalten.
Der Neubau ist in zwei Teile gegliedert: Das insgesamt 21-geschossige Hochhaus ist adressbildend und stiftet Identität. Es ist einladend gestaltet und gegliedert in zwei Sockelgeschosse, sechs Pflegegeschosse und 13 Wohngeschosse. Ein markanter Dachrand setzt dem Haus die Krone auf. Ein Sockelbau nimmt den Terrainversatz zwischen Thurgauerstrasse und Grubenackerstrasse auf. Eine durchgehende Fassadenbegrünung verbindet diesen Bauteil mit den Sockelgeschossen des Hochhauses. Sie verwurzelt den Neubau am Ort und bildet eine grüne Oase im urbanen Kontext.
Die beiden Bauteile vermitteln zwischen dem kleinteiligen Wohnquartier und der grossstädtisch geprägten Ausfallstrasse. Das Gesundheitszentrum hat zwei Adressen: An der Thurgauerstrasse liegt der repräsentative Eingang. Er erschliesst die Lobby und die öffentlichen Nutzungen wie die Gastronomie und den Mehrzwecksaal. Hier trifft man seinen Besuch, wartet auf das Taxi, verabredet sich für ein gemeinsames Essen oder eine Veranstaltung im Saal.
Der Struktur des Wohnquartiers entsprechend liegt an der Grubenackerstrasse der zurückhaltend gestaltete «Quartiereingang». In privater Atmosphäre sind hier die Angebote gruppiert, die in erster Linie den Bewohnerinnen und Bewohnern dienen: der Therapiebereich, der medizinische Bereich, der Coiffeur und die Podologie. Dank dieser Anordnung sind die Angebote auch gut von der Quartierbevölkerung nutzbar.
Eine repräsentative Treppe und eine Galerie bilden die gemeinsame Mitte. Sie verbinden die beiden durch ein Geschoss voneinander getrennten Eingangsbereiche – unten die Grossstadt, oben das Wohnquartier. Diese unterschiedliche Geschossigkeit und Einsehbarkeit differenziert zwischen der halböffentlichen und der öffentlichen Nutzung. Am verbindenden Weg sind, für alle gut erreichbar, die Aufzugsanlagen und die Verwaltung angeordnet.































Diessenhofen
Pünktlich zum 500-jährigen Bestehen wurde das Vordere Amtshaus in Diessenhofen umfassend saniert und Instand gestellt. Entstanden sind 9 Wohnungen, welche sich entlang des ursprünglichen Handelsweges aufspannen und diesen erlebbar machen. Gewohnt wird in den historischen Handels- und Lagerräumen. Die Sanierung des als «besonders wertvoll» eingestuften Schutzobjektes bot die Chance, das teilweise gestörte Erscheinungsbild zu berichtigen und zeitgemässes Wohnen im Baudenkmal zu ermöglichen.
Das Domkapitel Konstanz liess das Amtshaus zwischen 1518-1523 erbauen. Die Stadt bewilligte damals ausnahmsweise einen Neubau ausserhalb der Stadtmauer, unmittelbar am Rhein, mit einem grossem Tordurchbruch durch die Wehrmauer. So konnten die mit Schiffen angelieferten Waren direkt vom Rhein in die Keller des Amtshauses und von dort über eine interne Erschliessung in die Altstadt transportiert werden. Von Umbau- und Renovationsarbeiten zwischen 1731-1750 zeugt eine barocke Innenausstattung mit Holztreppe, Stuckdecken, bemalten Täfer- und Felderdecken sowie einem schwarz glasierten Kachelofen. Nachdem das Gebäude um 1800 in Privatbesitz kam, betrieb die Familie Toggenburger hier zwischen 1813-1880 eine Stofffärberei und -druckerei. Nach Aufgabe des Färbereigewerbes in den 1880er Jahren diente es als Wohnhaus und erfuhr im Laufe der Zeit diverse strukturelle und formale Verunklärungen.
So reduziert wie das Gebäude von Aussen in Erscheinung tritt, so üppig und dicht ist die Themenvielfalt im Gebäudeinnern. Der grosszügig dimensionierte „Handelsweg“ vom Rheinniveau bis zum Zugang zur Altstadt auf der Stadtmauer im 3. Obergeschoss wurde im Rahmen der Sanierung freigespielt und die ursprüngliche Wegführung wieder hergestellt. Er ist zentrales Element, mit groben Stuckdecken, einem Beichtstuhl und einer prägnanten Treppenanlage mit grosszügigen Vorzonen. Entlang dieser Erschliessung sind heute die einzelnen Wohnungen erschlossen.
Gewohnt wird in den historischen Lager und Handelsräumen, überhoch, teilweise üppig bis prunkvoll ausstaffiert mit Stuckdecken, Wand- und Deckenmalereien und grossformatigen Holzböden. Jede Wohnung ist anders und auf die historischen Gegebenheiten abgestimmt – die Geschichte allgegenwärtig. Aus den Wohnungen hat man traumhafte Ausblicke auf Rhein, Rheinbrücke oder in die Altstadt. Der Übergang von der Erschliessungszone zu den Wohnungen ist so ausformuliert, dass Sicht- und Lichtbezüge entstehen und als Begegnungszone zum erweiterten Wohnraum wird.
Durch Rückbau diverser Verunklärungen und notwendigen statischen Massnahmen wurde das Gebäude partiell in den Rohbau zurückgeführt.
Die darauffolgenden baulichen Eingriffe sind durchgängig auf den Bestand abgestimmt: teilweise als Reparatur in Form einer Restauration, Ergänzungen mit Materialien aus dem Bauteilarchiv oder Erneuerungen analog dem Bestand. Neue Elemente wie die inneren Verglasungen, die Küchen mit Buffets oder die neuen Badezimmer ergänzen den Bestand additiv. Die Materialisierung und Farbgebung orientiert sich entsprechend dem Ursprung an einer klösterlichen Architektur.












Winterthur
Die bestehenden beiden Wohneinheiten Hardau 30 und 32 wurden saniert und im rückwärtigen Bereich um ungefähr das gleiche Volumen erweitert. Die Aufgabenstellung ermöglichte eine gesamtheitliche Betrachtung über zwei Einheiten - eine Chance zur Wahrung der prägenden Siedlungsstruktur in Richtung Landschaftsraum.
Die Siedlung Hardau wurde zwischen 1942 und 1946 gebaut und gehört zum Hauptwerk des Winterthurer Architekten Franz Scheibler und umfasst 82 Wohneinheiten mit drei verschiedenen Haustypen. Die Lage der Siedlung oblag nicht städtebaulichen Kriterien, sondern ergab sich aus dem kiesigen Untergrund, welcher sich nicht für die landwirtschaftliche Nutzung eignete. Die Gebäude sind in einem Raster entlang der Erschliessungsstrasse angeordnet, mit Schopfbauten verbunden und bilden so eine ruhige, eher geschlossene Strassenfassade. Im rückwärtigen Bereich verfügt jedes Siedlerhaus über einen grosszügigen Pflanzgarten, wodurch sich die Siedlung zum Landschaftsraum öffnet.
Die Siedlung ist kein Inventarobjekt. Der Erhalt der prägenden Siedlungsstruktur, der schonende Umgang mit Dachflächen und Vorgärten wie auch die Möglichkeit baulicher Erweiterungen sind in einem Gestaltungsplan festgesetzt.
Der öffentlich Gestaltungsplan von 2015 ermöglicht eine räumliche Erweiterung in den rückwärtigen Grünraum. Die vorgegebene Mantellinie schliesst im Traufbereich jedoch unsensibel an die bestehenden Bauten an.
Durch das Verlassen der gegebenen Geschossigkeit und Einführen eines Split-Levels ab den bestehenden Treppenzwischenpodesten, wurde die Geschossigkeit so verändert, dass ein respektvoller Anschluss unterhalb der Traufe des Bestandes möglich war.
Durch die Erweiterung wurde die ursprüngliche Nordfassade zur Innenwand. Die früheren Aussenfenster werden zu internen Blickbezügen und Verbindungen zwischen Bestand und Neubau.
Die Struktur des Bestandes wurde mehrheitlich in seiner kleinteiligen Struktur belassen. Der Anbau hingegen - geprägt durch einen überhohen Essraum, einer offenen Galerie und interner Verglasung zum Zimmer im Erdgeschoss - wurde zu einer durchlässigen, offenen Wohnlandschaft. Bestand und Neu profitieren durch differenzierte Verbindungen und Sichtbezüge voneinander. Unterstützt wird dies mit einer durchgängigen Materialisierung, welche jedoch verschiedene Strukturen und Bereiche differenziert behandelt und auszeichnet.
Der Anbau ist bewusst in Sockel und Aufbau gegliedert, um das Gebäudevolumen möglichst klein erscheinen zu lassen. Im Innenraum wird diese Struktur übernommen und hat dort die genau gegenteilige Wirkung, dass die Überhöhe der Räume speziell ausgezeichnet wird.





Der Ratssaal an der Marktgasse bildet seit mehr als hundert Jahren den Mittelpunkt der politischen Debatten in der Stadt Winterthur. Bereits 1895 tagte dort erstmals das mit der neuen Gemeindeordnung eingeführte Parlament. Nach der Eingemeindung von 1922 wurde dieses als Grosser Gemeinderat bezeichnet und 2022 in Stadtparlament umbenannt. Zwischen 1968 und 1970 baute die Stadt den Ratssaal nach Plänen des damaligen Stadtbaumeisters Karl Keller um. Der Raum erhielt unter anderem eine Decke aus Eichenholzpaneelen und eine neue Möblierung. Nach fünfzig Jahren Nutzung genügte die Ausstattung den Anforderungen des heutigen Parlamentsbetriebs nicht mehr. Eine Erneuerung von Technik, Oberflächen und Möblierung war nötig. Da sich das Gebäude im überkommunalen Inventar der schützenswerten Bauten befindet, erfolgten alle Arbeiten in enger Abstimmung mit der kantonalen Denkmalpflege.
So blieben etwa die Decke aus den 1960er-Jahren sowie das Wandbild von Emil Häfelin integral erhalten. Die zahlreichen Podeste hingegen wurden entfernt und ein neuer Boden eingebaut, in dessen Hohlraum die Verkabelung für die Saaltechnik Platz findet. Diese umfasst eine elektronische Abstimmungsanlage, Mikrofone und Lautsprecher, einen Beamer sowie Kameras für die Videoübertragung. Schmale Lichtbänder ergänzen die bestehenden, auf LED-Technik umgerüsteten, Deckenleuchten und ermöglichen eine gute Ausleuchtung. Für einen störungsfreien Betrieb wurde die Möblierung neu angeordnet. Die neuen, teilweise leicht geschwungenen Tische für das Parlament sind nun U-förmig zur Fensterfront an der Marktgasse hin ausgerichtet. Mit ihrer schwarzen Farbe bilden sie einen klaren Kontrast zur bestehenden Eichenholzdecke sowie zum neuen Parkett und dem neuen Brusttäfer – beide ebenfalls in Eichenholz ausgeführt. Die Verwendung derselben Holzart bindet alte sowie neue Bauteile optisch elegant zusammen und verleiht dem Saal einen zu seiner Funktion passenden würdigen Charakter.










Winterthur
EFH Römerstrasse
Das zweigeschossige Einfamilienhaus wurde als Nachverdichtung auf der eigenen Parzelle ergänzend zu einem best. Wohnhaus erstellt. Entstanden ist eine Hofsituation welche sich um den bestehenden Pool arangiert. Die Strassenseite mit der fassadenbreiten Verglasung bringt viel Licht in das Sockelgeschoss. Die Wohn- und Schlafräume befinden sich im Obergeschoss mit direktem Zugang zur Hofterrasse.
Der Holzelementbau wurde mit schwarzem offener Holzschalung verkleidet. Auf dem dunkelgrauen Welleternitdach gibt es beidseitig eine Photovoltaikanlage. Lediglich die Bodenplatte und die hangseitige Wände sind aus Beton erstellt. Als Kontrast zur dunklen Aussenhülle zeigt sich das Innere hell mit naturfarbenen Anhydritboden und Holzwände-/decken aus rohen Fichten-Schichtplatten.












Winterthur
In Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekturbüro manoa wurde die Schwimmbadanlage gesamt saniert. Das Gelände wurde unter Berücksichtigung des Badebetriebes so weit wie möglich geöffnet und als Park der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Die klare Setzung des Gebäudes zusammen mit einem System flexibler und multifunktionaler Abgrenzungselemente ermöglichten eine Reaktion auf die aktuellen Bedürfnisse. Park und Badebereich wurden mit einer durchlässigen Gebäudeschicht getrennt, welche beiden Bereichen dient.
Als additives System geplant, wurde eine Plattform gebaut, auf der bei Bedarf zusätzliche Gebäude eingefügt werden können. Gleichzeitig dient die Plattform als gedeckter Aussenbereich für Kiosk und das Café, als schattige Liegefläche oder einfach als Verkehrsfläche. Das Wegnetz erschliesst das Bad optimal, schafft ruhigere und belebtere Flächen und bindet Bad und Park allseitig an das Quartier ein.
Bauingenieur: Karl Dillier Seuzach
HLS Planung und Bädertechnik: AQUAtransform Gossau
Elektroplanung: puk Winterthur









Winterthur
Zur Deckung des Platzbedarfs und Weiterentwicklung des Ausbildungszentrums STFW wurde als Ergänzung zu den bereits bestehenden Schul- und Werkstattgebäuden (Trakte A-F) 2011 ein Neubau (Trakt M) eingeweiht. Dieser bildet heute das neue Kompetenzzentrum Automobiltechnik.
2015 wurde der Trakt M nochmals um ungefähr das selbe Volumen erweitert. Darin finden zusätzliche Ausbildungsplätze für den Schweizerischen Carrosserieverband (VSCI) und der Automobiltechnik platz. Aus betrieblichen Gründen und zur Schonung der Landreserven wurde unmittelbar an das bestehende Gebäude angebaut.
Bauingenieur: Karl Dillier Seuzach
Elektroplanung: IBG Winterthur
















Winterthur
Neubau eines Doppeleinfamilienhauses und Mehrfamilienhauses mit 7 Wohnungen.
Im Garten eines stattlichen Wohnhauses aus den Anfängen des 19.Jahrhunderts und unmittelbar an der Eulach gelegen entstanden Volumen, die sich in Ihrer Form und Erscheinung im Park integrieren und sich als Einheit eigenständig gegenüber dem umliegenden heterogenen Siedlungsmix behauptet.
Elektroplanung: IBG Winterthur
Haustechnikplanung: Russo Winterthur


Zusammen mit dem Siegerprojekt haben wir es unter die letzten beiden Teams bis in die Schlussrunde geschafft...
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